Freitag, 4. August 2017

Tillbaka

Hey guys, 

Ja. Ich lebe noch. Und wirklich Lust diesen Eintrag zu schreiben habe ich nicht, aber anlässlich meiner 40 Tage, die ich jetzt schon wieder in Deutschland bin, wird es doch nochmal einen Blogeintrag geben. 

Es ist anders. Nach Hause kommen ist schwerer als gedacht. In den ersten -vielleicht zwei- Wochen bin ich immer wieder zusammengebrochen, fand alles schrecklich und kam so gar nicht klar. Mittlerweile fühle ich mich wieder heimisch in meinem Zimmer und in unserer Wohnung. Die erste Nacht war besonders schlimm, es war so ein Bekannte-die-du-eigentlich-schon-nicht-magst-haben-dich-zum-Essen-eingeladen-und-du-hast-den-letzten-Bus-nach-Hause-verpasst-und-schläfst-jetzt-halt-da-Gefühl, nur dass es mein Zimmer war und nicht das bei irgendwelchen Bekannten, die dich mögen, du sie aber nicht. 

Wie genau ich dieses Gefühl überwunden habe, weiß ich so im Nachhinein nicht richtig. Vielleicht war meine Freundin unterstützend, die es sich ähnlich schwer getan hat in ihren ersten Wochen zuhause, vielleicht war es die Zeit, vielleicht war es mein Wille wieder anzukommen, vielleicht der reichliche Kaffeekonsum -ich weiß es nicht. 

Schweden fehlt mir, ja. Unglaublich. Es ist weniger geworden, aber ich vermisse es. Ich vermisse all die Kleinigkeiten, die in den letzten 10 Monaten so selbst verständlich waren. 
Und doch habe ich auch zu schätzen gelernt, wie wertvoll mein Leben hier ist und wie viele Möglichkeiten ich hier habe und welche Freiheiten. 

Ich wünsche allen zukünftigen Austauschschülern in Schweden und in aller Welt ein wundervolles Jahr, viele neue Erfahrungen und Erinnerungen. Hoffentlich konnte ich irgendwem in den letzten 10 Monaten mit diesem Blog helfen und wenn nicht ist das auch okay, ich hatte Spaß daran meine Gedanken niederzuschreiben und alles erlebte zu reflektieren. 

Hej då, 


Lea 

Sonntag, 25. Juni 2017

Woche 45... Abschiede, letzte Male und Our Story's told

Werde ich alles schaffen, was ich möchte?

Wie soll ich ohne Gotland leben? 

Bekomme ich das hin? -Alles nochmal durch zu machen. Noch mal von vorne anzufangen? 

So viele Fragen kreisen in meinem Kopf und ich mittendrin in den altbekannten letzten Malen.

Freitag, das letzte Mal in der schwedischen Schule als Schüler. Das letzte Mal meine Klasse im Rahmen der Schule sehen, das letzte Mal meine Lehrerin sehen, das letzte Mal alle beisammen.

Samstag, Gardenparty einer Freundin, Motto: Hippie. Vielleicht das letzte Mal, dass ich alle aus meiner Klasse sehen werde.

Sonntag, ein ruhiger Tag. Ein Tag zum zusammen brechen. Ich will nicht gehen. Ich kann nicht ohne meine Großstadt, aber auch nicht mehr ohne Gotland. –Aber ich muss gehen, ich weiß das. Ein Ausflug zum Schwimmen –ein erstes Mal. Ein abendlicher Ausflug an die Küste –Wasser und Sonne beobachten, die leichte Brise genießen. Ein weiterer Abschied.

Montag, ein Tag ohne große Ereignisse, aber einer –wahrscheinlich- letzten Radtour in den nächsten -6km entfernten- Ort, um Kekse für den Abflug zu kaufen und zu letzten Mal ein Päckchen aus Schweden zu verschicken.


Dienstag, Lasertag mit der Klasse, ein letztes Mal viele aus meiner Klasse sehen, die ersten Abschiede –schon wieder. 

Mittwoch, Picknick in einem wunderbaren Park in Visby mit der besten Gastschwester, die ich mir hätte wünschen können. Kekse, Erdbeeren, Sonne.

Donnerstag, der letzte Tag, den ganzen Tag in Leggings und Shirt chillen, nichts tun? Und ab und zu ein paar schwedische Rezepte abtippen, seelischen Hassbeistand leisten und anfangen zu packen… Packen ist doof.

Freitag, Midsommar. Endlich. Vormittag beginnt damit Salat, Salsa und Eis für den Abend vorzubereiten. Schon bevor die Uhr 11 schlägt, habe ich mir in den Nagel geschnitten und meinen Finger zum Bluten gebracht. Aber wenigstens hatte ich während des tragischen Zwiebelschneiden und Selbstverstümmeln Erdbeeren… ;) Der Tag war toll. - Geprägt von zu viel Essen, sodass mir die Nacht über schlecht war, aber es war ein tolles letztes erstes Mal Midsommar.

Samstag, ein ruhiger Tag. Ein bisschen Packen, mit Ebba Zeit verbringen, Tickets ausdrucken, Postkarten abnehmen. Abends Essen gehen in einer Tapas Bar.

Sonntag, die letzten Male überschlagen sich. Eis essen mit einer Freundin, Abschied nehmen. Die beste Berlinerin in meinem Leben treffen, Abschied nehmen. Eine kleine Handvoll Tourikram kaufen –Erinnerungen erschaffen. Das letzte gemeinsame Abendessen für unbestimmte Zeit mit meiner Gastfamilie.


Wie jetzt sicher dem ein oder anderen, der mich nicht persönlich kennt und es somit schon weiß, klargeworden sein könnte, ist dies meine letzte Woche und damit auch mein letzter Wocheneintrag. Ich weiß noch nicht genau, wie viel ich über das zurückkommen schreiben werde und möchte, aber es wird mit ein bisschen Glück und WLAN an allen Flughäfen so sein, dass ich einen Eintrag an den Flughäfen zusammenstellen werde, der dann im Laufe des Tages, am Tag darauf oder sonst wann seinen Platz auf meinem Blog findet.

Danke an alle, die meine Worte die letzten 10 Monate über verfolgt haben.


Hier gebe ich euch noch ein Lied mit, dass ich mal vor langer Zeit gefunden habe und immer mal wieder gerne gehört habe und plötzlich für mich irgendwie eine tiefere Bedeutung bekommen hat. Plötzlich hat es von mir gesprochen. Also nicht direkt von mir. Das würde ja keinen Sinn ergeben, aber vielleicht versteht irgendwer was ich fühle, wenn Tyler Ward Our Story's told singt. 



Sonntag, 18. Juni 2017

Woche 44... Besuch aus der Großstadt

Hey guys, 

wie ihr sicher schon im Titel gelesen habt, war diese Woche Besuch bei mir. Allerdings nicht aus der Großstadt Stockholm, sondern aus meiner Großstadt. Meine Großeltern und mein Hund sind nämlich während ihres Schwedenurlaubesauf Gotland eingetrudelt. 
Viel zu erzählen gibt es eigentlich nicht, deshalb wird dieser Eintrag wohl auch etwas kürzer ausfallen, als am Anfang mal geplant. 
Samstag habe ich die drei also auf unserer wunderschönen Insel in Empfang genommen und bin mit ihnen zu einem nähergelegenen Campingplatz gefahren und haben dort gemeinsam aufgebaut, ein paar deutsche Kekse verspeist und sind ein bisschen mit Fiete am Wasser entlanggerannt. Abends waren sie dann bei meiner Gastfamilie zum Essen eingeladen. 
Sonntag haben wir einen Ausflug nach Fårö gemacht, uns dort umgeschaut, Spaziergänge gemacht, gequatscht und gefikat. Es hat sich tatsächlich angefühlt, wie die vielen Schwedenurlaube zuvor -nur dass ich plötzlich schwedisch konnte und mich auch nicht mehr zierte selbst etwas zu fragen. 
Montag war dann der Beginn meiner letzten Schulwoche in Schweden. Wirklich anders hat sich aber noch nicht wirklich angefühlt. An dem Tag habe ich ja bekanntlicher Weise nur eine Stunde und habe Oma und Opa dann im Anschluss an meinen "Schultag" meine geliebte Schule gezeigt.
Wir haben gemeinsam Fika gehabt in meinen zwei Lieblingscafes, Eis gegessen am Hafen von Visby, sind durch Södra Hällarna gelaufen, haben abends gemeinsam gegrillt und dem schwedischen Fast Food Laden Max einen Besuch abgestattet. 
Vom Freitag werde ich in meinem nächsten Bericht etwas genauer berichten, es war mein letzter Schultag und da haben Oma und Opa mich nachmittags eingesammelt und wir sind gemeinsam zu mir nach Hause gefahren und haben dort erneut gemeinsam zu Abend gegessen. 




Jetzt sind sie auf der Fähre auf dem Weg aufs Festland und werden bald wieder in Deutschland eintreffen und ich werde versuchen meine letzten 9 Tage zu genießen... 

Mittwoch, 14. Juni 2017

Gotland ❤️

Hey guys,

heute will ich gar nicht lange reden, das untenliegende Video war ursprünglich eine Englischaufgabe, die ich im Endeffekt doch nicht erfüllt habe, aber für mich weiter geführt habe. Viel Spaß damit und noch einmal ein großes Dankeschön an Lotte und Linnea, die mir geholfen haben, diesen Clip fertig zu bekommen.
Ich bin zwar definitiv kein Profi und ich habe nur ein paar Mal im vergangenen Jahr Freunden beim Schneiden zu gesehen, aber für meinen ersten eigenen Film, hätte es schlechter werden können. :D


Ich hoffe, dass es funktioniert... Ich übernehme keine Haftung XD

Montag, 12. Juni 2017

Woche 43... Stockholm: here I come again

Was mein Körper sich am Anfang des Sommers, wo kein Schwein krank ist denkt, weil es diese merkwürdige "Gesundphase" von allen Menschen ist zwischen normaler und Sommergrippe?
- Boah geil! Lass mal krank werden!

Wow. Gedankt sei meinem Schicksal, bitte denk dir doch mal was anderes aus, langsam wird es langweilig.
Gesegnet von meinem Schicksal und meiner wunderbaren Kein-anderer-ist-krank-also-bin-ich-besonders-wenn-ich-jetzt-krank-werde-besonders-weil-es-gerade-so-gar-nicht-passt-Erkältung bin ich also Donnerstag zuhause geblieben und habe am Mittwoch eher ein matschiges Etwas imitiert. Freitag war dann also mein einziger Schultag -mit genau einer Stunde- zu dem ich auch nur gegangen bin, um mir den Stundentendag anzusehen, aber dazu später.

Samstagmorgen saß ich mit Jesse und Ebba auf der Fähre in Richtung Nynäshamn. Ein Stockholmtrip stand bevor. Ein Trip auf den ich mich schon seit einer Ewigkeit gefreut habe. Am Mittwoch würde ich zurück fahren. (Ich habe nur einen Tag geschwänzt!) Montag ist hier ein Brückentag und Pfingsten gewesen, denn der 6.Juni ist der schwedische Nationalfeiertag, von dem man, wenn man es nicht möchte gar nicht viel mitbekommen muss.

Samstagmittag waren wir im Billy-Elliot-Musical. Mama? Erinnerst du dich noch daran wie ich das Buch in der 6. Klasse lesen sollte, alles und jeden zusammenschreien wollte aus Verzweiflung und dann den Film am Abend vor der Klausur gesehen habe? Ja, gut. Ich auch :D Jedenfalls kannte ich die Story also schon und mochte und mag sie eigentlich auch ganz gerne. Das Musical war schön. Jeder der mich kennt, weiß ich liebe Musicals, weshalb ich mich echt darauf gefreut habe eines auf Schwedisch sehen zu können. Wie gesagt, es war schön. Zwischendurch hinkte ich ein bisschen hinterher aus dem Grund, dass zu viele Leute gleichzeitig auf der Bühne umhergehüpft sind und Szenen sich dadurch vermischt und gegenseitig überschnitten und zeittechnisch vorangetrieben haben.. Ähm, ja. Warum sollten kleine Balletmädchen auch nicht mit den Polizisten und den Streikenden tanzen, während diese sich gerade kloppen?

Zwar nicht Värmdö, aber eine der anderen Inseln, über die wir gefahren sind.
Sonntag habe ich dann mit Jesse, Karin und meiner Gastfarmor einen Ausflug auf verschiedene kleine Inseln gemacht. Stockholm hat nämlich relativ viele dieser niedlichen Inselchen vorzuweisen und ich wollte diese schon immer mal besuchen -gesagt getan. Wir waren an einem kleinen Yachthafen, haben uns Boote angesehen, Eis gegessen, Kaffee getrunken, ein paar Sonnenstrahlen genossen, sind weiter gefahren auf eine Insel mit dem Namen Värmdö. Soo wunderschön! Letztes Frühjahr war ich mit meinen Eltern in Honfleur. Honfleur ist für die "reichen" Pariser schon seit geraumer Zeit ein gern besuchtes Urlaubs- und Wochenendsziel gewesen. Värmdö ist mit Honfleur in dieser Hinsicht gut vergleichbar. Einige Stockholmer haben da eine Wohnung, ein kleines Häuschen oder fahren einfach nur so gerne dort hin, speisen und sehen sich um. Was definitiv nicht verkehrt ist, zwar kann ich mir vorstellen, dass zum Speisen etwas tiefer in den Geldbeutel gegriffen werden muss, aber die Aussicht ist definitiv wunderbar und auch die kleinen -teuren XD- Geschäftchen überall sind einen Besuch zum rumschlendern und stöbern wert. Falls ihr also mal mit dem Auto -Värmdö ist aber auch mit dem SL einfach zu erreichen- in Stockholm seid und euch ein bisschen was ansehen wollt, dass nicht so "Großstadt-Stockholm" mäßig ist -Värmdö!

Warten...
Montag habe ich dann Nina endlich wiedergesehen -leider war es gleichzeitig auch unser letzter gemeinsamer Tag in Schweden. Der Abschied fühlte sich dennoch hart an, wenngleich wir wissen, dass wir uns bereits in weniger als einem Monat wieder sehen werden... 
Nach einem langen Plausch, indem wir uns beide wieder persönlich auf den neusten Stand der Dinge gebracht haben, sind wir dann losgezogen auf der Suche nach einem Midsommaroutfit für Nina und ein Paar Schuhen für mich -Nein, wir sind nicht fündig geworden. Eine Stunde später haben wir uns also auf den Weg gemacht zum Schlange stehen. Schlange stehen zum Eintritt kaufen, zum Fahrgeschäftbändchen kaufen, zum Fahren und auch zum Essen. Ja, wo wir unseren Tag verbracht haben? In/Im (?) Gröna Lund! Dem Freizeitpark n Stockholm, zwar größentechnisch nicht vergleichbar mit dem Heide Park, aber dennoch wunderschön, also wirklich wunderschön! Man hat eine der besten Aussichten über Stockholm, wenn man da oben in einer dieser Achterbahnen hängt und wartet sich die Seele aus dem Leib kreischen zu können (Ja, ich hatte Halsschmerzen am Abend) 
Am Abend haben wir dann einen weiteren Stadtbummel gewagt und sind tatsächlich fündig geworden. Zwar nicht unbedingt das, was ursprünglich geplant war, aber wir waren beide zufrieden. Ein letzter gemeinsamer Kaffee und kleiner Salat, ehe wir uns verabschieden mussten, weil ich wieder zu Barbro fahren musste und Nina nach Hause... 

Danke für den tollen Tag und auch für die anderen tollen Tage, Momente und Erinnerungen. Wusstest du, dass ich genau 320 Tage in Schweden und im Ausland sein werde? (Du 321 ;)) Und von diesen 320 Tagen haben wir ungefähr 14 Tage zusammen verbracht. Zwar eigentlich nicht viele, aber wenn man überlegt, dass wir doch nicht um die Ecke voneinander wohnen? Ich habe jedenfalls jeden dieser 14 Tage genossen. 

Okay, nach Melancholie geht's weiter zum Dienstag.

Lotte und ich beim Warten...
LITTLE MIX !!!!!!
Nach ein bisschen Gebummel in der Stadt sind Lotte und ich zu Barbro nach Hause gefahren, haben was gegessen, uns ein bisschen ausgeruht, um dann wieder in Bus und Bahn zu steigen und uns auf den Weg zur Arena zu machen. Ja, Arena. Ich glaube alle, die mich kennen, wissen es bereits. Ich war auf dem Little Mix Konzert in Stockholm!!!!!!!!!!!! Ja, ich liebe Little Mix und ja, ich habe mich unglaublich gefreut, war unglaublich aufgeregt, habe unglaublich viel Geld für Merch ausgegeben und bin immer noch total happy. Danke Mama fürs Sponsoren. Danke Lotte fürs Mitkommen. Es war einer der schönsten Abende in meinem Auslandsjahr! 


Mittwoch hatte ich dann also Halsschmerzen, ein bisschen Ohrenschmerzen und Schnupfen. Es ging nach Hause und ich habe fast die ganze Fährfahrt über gepennt. 

Was diese Woche so passieren wird beziehungsweise für euch dann passiert ist, werdet ihr dann beim nächsten oder übernächsten Mal erfahren. 

Vi ses snart,


Lea

Samstag, 3. Juni 2017

Woche 42... So'n paar hingeklatschte Antworten

Hey guys,

So ein Auslandsjahr bringt ja allerlei erlebte Momente, Erinnerungen, Gedanken und Gefühle mit sich.
Wie Austauschschüler ihren persönlichen Erfahrungen, Hoch- und Tiefpunkte für mich zusammengefasst haben, habt ihr ja bereits in einem anderen Eintrag erfahren, wenn ihr den noch nicht kennt, oder euch nicht sicher seid, klickt hier, um zum alten Eintrag zu gelangen.

Okay, sind jetzt alle auf meinem Stand? Super, dann lasst uns weitermachen. Diese Zusammenfassungen waren ja schön und gut, aber das reicht mir irgendwie noch nicht. Wir lernen so viel und erfahren so viel, ich will mehr wissen. Für mich, für euch und für alle zukünftigen Austauschschüler. Meine Französischlehrerin in der 6.Klasse hat immer gesagt, man solle erst gute Sachen sagen und dann schlechte Sachen als Tipp für das nächste Mal formulieren -Tipps sind hierbei irgendwie dumm, deshalb werde ich mich nur an den Gut/Schlecht-Teil halten und mit den guten Dingen anfangen.

Was für tolle Erfahrungen macht man im Auslandsjahr eigentlich und was war die Beste beziehungsweise erfahrungsreichste?

"Als ich mit meinen zwei Austauschschülerfreundinnen Schlitten fahren war und wir danach im Schnee liegend über das Leben philosophierten, als ich meinem Freund (Schwede) nachts auf einem ICA Parkplatz Walzer beigebracht habe, als ich das mit dem Ski fahren raus hatte nachdem meine Gastmama und mein Gastbruder mich ermutigt haben, als mein Gastpapa (nach dem traumatischen Ballettereignis) meine Hand hielt während ich weinend einfach nach Hause wollte und jedes Mal wenn ich nach der Schule im Café der Schule mit meiner Freundesgruppe sitze und diskutiere. ", erzählt mir Nelly (16) und nennt gleich einen ganzen Haufen an Erfahrungen und Situationen.   Ziemlich cool, wenn ihr mich fragt. Ich möchte auch mal in Schnee übers Leben philosophieren, leider bin ich eine Person, die schnell friert -Hmmm, wird dann wohl doch nichts. Okay, dann lasst uns mal schauen, was die nächste Person sagt.
"Hmmmmmm Schwierig, also ich habe so extrem viel gemacht und gelernt, aber das coolste sind Sachen zu machen und haben die man nicht in Berlin hat. Das Meer, Schweden, andere Freunde, andere Familie, andere Lebensweise, auch wenn es kein Riesen Kulturunterschied ist, ist es anders und man lernt viel dazu.", meint Lotte (16), die auch bei mir hier auf der wundervollsten Insel Schwedens ist -und auch auf der einzigen, die ich bisher besucht habe ;). Ja, das Meer ist schon was tolles hier. Ich liebe das Meer, das Wasser und fast alles, was dazu gehört. Irgendwie ziemlich gut zusammengefasst. Gehen wir über zu meiner nächsten Antwort...
Tom (16) sagt, dass es das Tollste war, als er seinen eigenen Fortschritt in der Sprache bemerkt hat. Das erfahrungsreichste sei alles zusammen. Man ist sehr viel in der eigenen Persönlichkeit gewachsen und hat sich weiterentwickelt. Ja, das würde ich definitiv so unterschreiben, wenn mir das jemand vorlegt. Ich fühle mich noch überflüssiger bei dieser Antwort, deshalb Switchen wir zur nächsten, vielleicht kann ich da ja hilfreich sein. -Wahrscheinlich nicht. "Das Beste war wahrscheinlich die ganzen Reisen die man gemacht hat. Mit der Gastfamilie und mit anderen Austauschschülern, das war jedes Mal ein kleines Abenteuer." Oh, ja! Nina (17 XD), ich stimme dir sowas von zu! Reisen im Auslandsjahr ist und war extrem cool!
"Das Beste an meinem Auslandsjahr war definitiv mein Gastfamilienwechsel und alles was danach passiert ist. Schon am ersten Tag habe ich mich dort wie zu Hause gefühlt und man kann sagen, dass sie dafür verantwortlich sind, dass ich mein Auslandsjahr als eine positive Erinnerung behalten werde. An dieser Stelle muss ich allerdings auch noch meine in Schweden gefundenen Freunde erwähnen, die mich durch die ersten, schwierigen acht Monate und darüber hinaus begleitet haben.", findet Linda (18). Hier kann ich leider gar nichts zu sagen, weil ich ein solches Glück mit meiner Gastfamilie hatte, dass ich nie wechseln musste, aber ich kann mir annähernd vorstellen, wie befreiend es gewesen sein musste, aus der alten Familie rauszukommen. 
" Nachdem ich einmal kurz und echt merkwürdig geatmet habe (und Schluckauf bekommen habe), kann ich sagen, dass das Beste an einem Auslandsjahr (für mich persönlich) der Kontakt zu anderen ATS ist und war. Was aber auch zu den Besten Dingen gehört ist, wie krass man sich weiterentwickelt. Gerade in den letzten Monaten habe ich es echt gemerkt, dass ich deutlich weiter bin als ich es vor der Abreise war. In vielen Hinsichten. Natürlich, das klassische Selbstständiger werden, aber auch manche Charaktereigenschaften stechen mittlerweile mehr heraus, während sich andere, glücklicherweise, zurückgebildet haben. Supertoll ist auch einer meiner Lehrer, Johan. Über den könnte ich tagelang schwärmen. Allgemein das Schüler/Lehrerverhältnis ist in Schweden KOMPLETT anders. In Deutschland bin ich durchgedreht, wenn mich meine Lehrer ausversehen am Rücken berührt haben, aber ich hatte überhaupt kein Problem damit, eine Umarmung zu bekommen, als ich in der Schule geweint hatte.", Linnea (16).
Okay, wirklich. Wo sind mein Stift und mein Papier? Ich will das unterschreiben! Warum habe ich das nicht früher gemacht? Ihr habt alle so Recht und ich bin noch nicht mal halb fertig mit meinem Vorhaben hier. Wer will meinen Blog übernehmen?

Schreckliche/Erschreckende Erfahrungen sind immer so eine Sache. Aber wie bereits erwähnt, möchte ich jetzt auch auf die negativeren Punkte hier eingehen, das kann eigentlich alles sein. Ob das Ballettraning, das hier anders lief als gewohnt und man nur "judgy" Blicke bekommen hat für die eigene Balettkleidung, während alle anderen in normalen Sportklamotten da standen -und sicher nur halb so cool aussahen, wie Nelly, für die dieser Versuch leider in einem weinenden "Toilettenarnruf" an den Gastvater geendet hat. Oder aber, dass man einfach aufwacht und traurig ist und das Ganze auch noch zwei Wochen lang anhält, wie bei Tom. Und manchmal hat man auch Glück und
findet nur die Kombination aus Käse und Marmelade auf dem Brot erschreckend, oder das die eigene Gastfamilie die Pizza mit einer Schere schneidet, wie Linnea. 

Würdest du denn Auslandsjahr wiederholen?

Nelly: Ich weiß es nicht.

Linnea: Ob ich es wieder tun würde? Scheißt der Bär in den Wald? Aber sicher doch. Where can I sign up? Nein, jetzt wirklich. Ein Auslandsjahr ist nicht einfach, wirklich nicht. Aber es ist es wert. Aber sowas von. Mein Jahr war nicht perfekt, aber welches ist es das schon, aber ich würde es jederzeit immer wieder tun. Vielleicht auch in einem anderen Land, wer weiß, aber ich weiß jetzt schon, dass ich während des Studiums auf jeden Fall irgendwie irgendwann irgendwo ein Auslandsaufenthalt einbauen muss.

Linda: Auf jeden Fall! :)

Nina: Ja, zu 100% ich werde das ganze hier so vermissen, die positiven und die Sachen, die erstmal ein bisschen negativ wirken.

Lotte: Jaaa, aber nicht direkt, man muss auch Zeit zu Hause haben.

Tom: Ich finde, dass es sich auf jeden Fall lohnen würde, es nochmal zu machen. Ich bin mit meinem einen Jahr zufrieden, aber theoretisch würde ich es schon nochmal machen.

Das klingt doch nach einem guten Schnitt, oder? Ich finde schon. Und weil ich aber noch irgendwas lustiges in diesen Eintrag, der so ja jetzt ziemlich trist war und auch nicht so toll wie ich ihn mir vorgestellt habe, weil ich genau diese Woche mehr zu tun hatte als angenommen, kommen hier jetzt noch zwei kleine Anekdoten aus dem Auslandsjahr in Schweden.

"Als meine Gastfamilie an Weihnachten das ganze Haus schmückte (auf Schwedisch ja pyntar) und ich dann ganz begeistert gefragt habe: "Har ni pippat hela huset?" Also: "Habt ihr das ganze Haus gefi**t". " -Tom


"Meine Gastmutter hat mich Mal gefragt, was ich hier ändern könnte wenn ich wollte. Als ich am Überlegen war meint meine Gastschwester (11) so:"Den Kühlschrank, der passt irgendwie nicht zum Rest der Küche!" "- Nina



Donnerstag, 1. Juni 2017

Wo soll ich anfangen?

Krass.


Ich wusste immer, dass irgendwann mal dieser Tag kommt. Dieser erste Juni. Dieser erste Tag von meinem letzten Monat. Und ich weiß, dass die Zeit nicht im Flug vergangen ist und dass es schon eine längere Zeit war, aber krass.

Es ist so...überraschend.

Gerade war noch Mai und dann wache ich auf, stehe auf und BAM! Vollkaracho in den Juni gerannt. Er stand einfach so vor meiner Zimmertür, leicht wehleidig -er hat sich den Kopf an der Schräge vor meinem Zimmer gestoßen- und grinst mich breit an -aber nicht dieses freudige breite Grinsen, nein. Es ist mehr so ein Jetzt-habe-ich-dich-endlich-ich-mache-dir-meine-Zeit-zur-Hölle-und-zum-Himmel-auf-Erden-Grinsen. Irgendwie unheimlich.
Aber ich weiß, dass er Recht hat.
Ich werde in genau 25 Tagen Hej då sagen müssen, für wie lange steht vorerst in den Sternen und dann werde ich mich in den Flieger setzten und nach Hause fliegen -naja, gleich nachdem ich in Stockholm und Kopenhagen Zwischenstopps gemacht habe.
Ich wusste, dass dieser Tag irgendwann kommen würde und jetzt ist er hier, steht vor mir, lauert hinter jeder Ecke und schwebt wie ein Schatten hinter mir her.
25 Tage ist ziemlich wenig und weil ich mich ja jetzt langsam dem Ende meines Auslandsjahres zuneige, habe ich vor diesen Eintrag zu verfassen. (Wer mir auf Instagram folgt, wurde entweder hier her geleitet und oder weiß bereits, was jetzt kommen wird.)

Ich möchte Danke sagen. Danke, zu allen die mich in den letzten 9 -jetzt fast 10 Monaten- unterstützt haben.

Danke.

Danke an meine Eltern, die seit dem ersten Aufkommen dieser Idee wirklich hinter mir standen und mir letzten Endes die Mittel bereitgestellt haben, diesen Traum zu erfüllen. Ihr wart in den letzten Monaten immer für mich da, wenngleich einige meiner Gefühle in der letzten Zeit über euer Verständnis hinausgewachsen sind.
Danke an meine Großeltern, die hinter mir standen, mir zugehört haben und eine unglaubliche seelische Unterstützungen geboten haben.
Danke an Linnea, die trotz ihrer eigenen Probleme irgendwie immer für mich da war, mich nicht allein gelassen hat und mich immer wieder zum Lachen gebracht hat und mir so eine unglaublich tolle Freundin geworden ist.
Danke an Nina, die definitiv eine meiner besten ATS-Freunde geworden ist, mich immer aufgebaut hat, mir zugehört hat und mir das Gefühl gegeben hat, nicht alleine zu sein.
Danke an Lotte, die irgendwie genau zur richtigen Zeit kam, immer da war und so viel mehr gemacht hat, als sie sich wahrscheinlich vorstellen kann.
Danke an Moritz, der irgendwie immer zugehört hat und es mir nicht übel genommen hat, wenn ich mal zusammengebrochen bin.
Danke an Linda, die mich besonders in den ersten Wochen und Monaten so unglaublich toll unterstützt hat und mir gezeigt hat, dass meine Gefühle und Gedanken total normal sind.
Danke an alle meine deutschen Freunde, die mir zugehört haben, egal wie viel sie um die Ohren hatten, mich abgelenkt haben, wenn ich es brauchte und einfach nur da waren und mir einen Grund gegeben haben, gar nicht erst daran zu denken nach Hause zu fahren.
Danke an all meine Lehrer hier, die mir meinem Schwedisch, dem neuen Land und der neuen Kultur geholfen haben, mich in den Stunden und im normalen Leben hier unterstützt haben.
Danke an meine fantastische Klasse hier, die mich wie selbstverständlich aufgenommen, mir alles gezeigt, mich unterstützt hat und mir geholfen hat mich hier auf Gotland zurecht zu finden.
Danke an meine wunderbare Gastschwester, die immer ein offenes Ohr für mich hatte und eine Schulter zum Anlehnen, mich zum Lachen gebraucht hat, wenn ich dachte es verlernt zu haben und nun die beste unbiologische Schwester geworden ist, nach der ich hätte fragen können.
Danke an meine zauberhaften Gasteltern, die mir die Türen zu ihrem Haus und ihrer Familie geöffnet haben. Sie haben mich unterstützt in der fremden Sprache, der neuen Umgebung und sind mir eine neue, zweite Familie geworden.
Und danke an alle anderen wundervollen Menschen, die mir geholfen haben zu dem Menschen zu werden, der ich nun bin und mein Auslandsjahr so unglaublich lehrreich und schön haben werden lassen.